4:4 nach 0:3! Seibranz mit wahnsinnigem Comeback

Markus Furrer

Kressbronn II fand mit überzeugenden Auftritten gegen Achberg und Maierhöfen zuletzt wieder in die Spur, gegen den seit acht Spieltagen sieglosen SV Seibranz II sollte die Siegesserie ausgebaut werden.

Aufstellung:

Paul Kaschube, Maximilian Fetzer, Maximilian Martin, Marius Pfau (76. Felix Lonsinger), Lukas Müller, Timm Römermann, Samuel Tschurtschentaler (60. Andreas Schmid), Luca Martin, Christian Hillebrand (46. Thomas Lang), Robin Strehlau, Michelangelo Rauseo

Trotz Kälte und mäßigen Platzverhältnissen übernahm der SVK von Beginn an das Zepter. Die Gäste hatten mehr Ballbesitz, zeigten mehr Präsenz in den Zweikämpfen und spielten sich auch Chancen heraus. Bereits nach 5 Minuten lässt Marius Pfau für Maximilian Fezter liegen, Michael Kopf im Tor der Gastgeber pariert stark und ist auch bei Lukas Müllers Nachschuss auf dem Posten. Drei Minuten später muss er jedoch trotzdem hinter sich greifen. Nach einem Steilpass taucht Marius Pfau frei vor dem Tor auf und lässt sich nicht zwei Mal bitten, die frühe Führung für den SVK. Seibranz gelingt beinahe die perfekte Antwort. Dominik Linge setzt sich auf links durch, die Flache Hereingabe findet einen Abnehmer, doch Paul Kaschube, der erstmals seit dem fünften Spieltag wieder auf dem Platz steht pariert mit dem Fuß. Es entwickelt sich ein unterhaltsames Fußballspiel in dem vor allem Kressbronn den Ton angibt und sehenswert kombiniert. Lukas Müller wird zentral angespielt und verlagert nach rechts. Timm Römermann hat freie Bahn aber auch das Auge für den einlaufenden Marius Pfau. Am zweiten Pfosten schiebt dieser aus wenigen Zentimetern ein (18.), ein Angriff wie aus einem Guss. Und der SVK dreht jetzt richtig auf, schnürt Seibranz am eigenen Strafraum fest und ist nur zwei Minuten später wieder erfolgreich. Ein feiner Pass von Lukas Müller findet Timm Römermann, der Angreifer befindet sich in bestechender Form und bestätigt diese mit seinem sechsten Tor in den letzten drei Spielen. Kressbronn spielt wie im Rausch, Römermann und Müller verfehlen jeweils knapp (20., 36.), Robin Strehlau scheitert am Torhüter (41.). Kurz vor Halbzeitpfiff hat auch Seibranz noch eine Gelegenheit, eine Fernschuss wischt Paul Kaschube aber ohne Probleme über die Latte. Mit 0:3 geht es in die Pause, eine Führung, die auch noch höher hätte ausfallen können. Wer nach der ersten Hälfte ein ähnliches Bild nach Seitenwechsel erwartet hatte, hätte nicht mehr irren können. Die Hausherren kommen mit breiter Brust aus der Kabine, Kressbronn lässt sich trotz Vorsprung den Schneid abkaufen. Binnen zwei Minuten verkürzen Phillip Zollikofer (48.) mit einem platzierten Schuss ins kurze Eck und Marius Sandor per Elfmeter (49.), der SVK verschläft den Start in Halbzeit zwei komplett und kassiert nach einer Stunde beinahe das dritte Gegentor. Paul Kaschube hält zunächst stark, dann schmeißt sich Samuel Tschurtschentaler gerade noch in den Schuss. Der SVK findet langsam ins Spiel kann aber zu keiner Sekunde die Dominanz der ersten Hälfte herbeiführen. In Minute 66 bewahrt Keeper Kaschube seinem Team erneut mit einer starken Parade die Führung, kurz darauf scheint das Spiel entschieden. Timm Römermann wird im Strafraum zu Fall gebracht, den fälligen Strafstoß verwandelt Marius Pfau ohne Probleme (75.). Doch Seibranz gibt sich nicht auf und Kressbronn bekommt weiter keine Ruhe ins Spiel. Ein Abschlag rutscht bis zum SVK-Strafraum durch, Phillip Zollikofer kommt links im Strafraum an den Ball und jagt ihn mit dem ersten Kontakt ins rechte untere Eck (80.), ein technisch exzellentes Tor, bei dem die SVK Defensive allerdings sehr schlecht aussah. In einer wilden Schlussphase trifft Lukas Müller noch einmal das Außennetz (85.), der SVK scheint die Führung ins Ziel zu bringen, doch Seibranz kommt noch einmal nach vorne. Über die rechte Seite dringen die Hausherren in den Strafraum ein und erhalten in der letzten Aktion des Spiels erneut einen Strafstoß. Marius Sandor nimmt sich erneut der Sache an und kopiert seinen ersten Strafstoß. Mit Zug saust der Ball ins rechte Eck während Paul Kaschube in die andere Richtung unterwegs ist. Seibranz belohnt sich damit für eine deutliche Leistungssteigerung im zweiten Abschnitt und stiehlt dem SVK ganz spät zwei Punkte.

In Seibranz zeigt Kressbronn zunächst einen hervorragenden Auftritt, verspielt die Führung und sicher geglaubte drei Punkte aber spät gegen aufopferungsvolle Gastgeber, die sich mit starker Moral einen Punkt verdienen. Für den SVK bedeutet das Unentschieden Platz vier, Seibranz bleibt auf Platz 15. Der SV Seibranz trifft am 20.11. auf den tabellenzweiten aus Brochenzell (12:00), Kressbronn hat den Siebten aus Mochenwangen zu Gast (12:15).